
The Power of Smell
Welche Power deine Yoni und ätherische Öle haben
Ätherische Öle sind kostbare Schätze aus der Natur – das ist vielen vermutlich nicht unbekannt. Jedes Öl hat seine ganz eigene Wirkung, einen speziellen Geruch und kann für so viel mehr als wir in unserer westlichen Welt glauben, unterstützend und heilend verwendet werden. Aber was hat deine Vagina damit zu tun? Ja, auch die Yoni hat heilende Kräfte – und der Vollständigkeit halber auch gleich vorweg: Ja, sie hat sooo viel mehr Power als, über die ich hier schreibe. Mir geht’s heute um einen der gemeinsamen Eigenschaften der Yoni und der Öle: sie haben Geruch. Aber jetzt mal von vorne:
Ich habe mich schon immer gerne mit Kräutern und anderen Pflanzen beschäftigt, ob zur Pflege, als Nahrung, als Duft oder als Heilmittel. Und immer wieder lerne ich so viel Neues über die Möglichkeiten, diese als Begleiter aus der Natur ins Leben einzubauen. Ich weiß, ätherische Öle sind nichts Neues, und die meisten Menschen sind schon mal damit in Kontakt gekommen. Auch wenn ich euch sage, dass es verschiedene Mischungen für verschiedene Bedürfnisse gibt, wisst ihr das wahrscheinlich bereits.
Kennst du das auch, wenn du etwas eigentlich ganz gerne machst, es aber mit der Zeit wie von allein immer weniger wird, bis sich das „Hobby“ im Sand verläuft. Und irgendwann erzählt dir jemand darüber und du denkst dir: Stimmt, das habe ich ja auch gemacht. Sogar echt gerne! Mir ging es so, als ich von einer lieben Freundin wieder an die Vielfalt der Öle erinnert wurde. Es hat meine Neugier und meine Lust geweckt, mich wieder mit dem Thema zu beschäftigen: Die Wirkung der Kräuter und wie ich dabei Öle verwenden kann.
Ich liebe es, mich über neue Ideen zu informieren und mir alles mal ganz genau anzuschauen, also hab ich mal überlegt, wo ich anfange. Das letzte Mal als ich mich intensiver damit beschäftigt habe, war vor der Zeit, in der ich mich wirklich mit MIR beschäftigt habe, bevor ich mich gefragt habe, was Weiblichkeit eigentlich ist, bevor ich bereit war, darüber nachzudenken, was es für mich heißt Frau zu sein und bevor ich angefangen hab herauszufinden, was zum Frausein alles dazugehört. Und ich hab schon vermutet, dass Frauen gerade in diesem Zusammenhang so unterstützend mit den Ölen arbeiten können. Aber einen Punkt, eine Wirkung, einen „Einsatzbereich“ hatte ich gar nicht auf dem Schirm, und über den möchte ich gerne erzählen.
Also, es geht nicht um einzelne Öle und deren Wirkung. Es gibt hier heute auch keine Rezepte für Ölmischungen und auch keine Massageanleitung oder so. Mir geht’s um einen viel unbewussteren Aspekt der Öle: Um den Geruch! Vielleicht denkst du dir jetzt: Das ist ja klar, das ist mir schon bewusst das Öle riechen. Und genau darum geht’s – wie bewusst ist uns das wirklich?

Würden wir jetzt hundert Menschen fragen, was sie von ätherischen Ölen halten, wären wir uns wahrscheinlich alle darüber einig, dass Öle riechen. Doch bei der Frage wie es riecht, würden wir lauter verschiedene Antworten bekommen: gut oder schlecht, zu intensiv oder angenehm, harmonisch oder abschreckend. Spätestens wenn wir den Duft beschreiben lassen, wird es individuell. Kannst du ja gerne mal ausprobieren, ist total interessant.
Ok, so weit so gut, aber was, heißt das jetzt und was bringt es mir, das zu wissen. Jetzt wird’s spannend, denn jetzt schauen wir uns mal in einer vereinfachten Darstellung an, was in unserem Gehirn passiert:
Unser Gehirn nimmt Sinneseindrücke wahr, kontrolliert diese mit unseren abgespeicherten Erinnerungen und ordnet den neuen Reiz in einem bestimmten (als passend befundenen) Bereich ein und speichert es als neue Erinnerung ab. Das kennst du vielleicht, wenn du etwas siehst oder riechst und es erinnert dich an eine bestimmte Situation, in der es dir nicht gut ging. Dann magst du das Bild oder den Geruch wahrscheinlich nicht oder er löst negative Gefühle in dir aus. Genau so umgekehrt, wenn du zum Beispiel ein Lied hörst, an das du eine gute Erinnerung hast, bekommst du gute Laune. Und genau das können wir für uns nutzen.
Und hier nochmal kurz zu dem Punkt bewusst – unbewusst: Wir bekommen durchschnittlich nur 7 Informationseinheiten (Bits) pro Sekunde bewusst mit - von insgesamt 11 Millionen Bits pro Sekunde!! Das heißt, wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen 11 Millionen Dinge pro Sekunde, merken aber bewusst nur 7. Den Rest verarbeitet unser Gehirn nach „Vorlagen“ ohne, dass wir es merken, weil unser System ansonsten absolut überlastet wäre damit. Und da steckt die Power, die wir nutzen können. Wir können Rituale oder Gewohnheiten mit bestimmten Sinneseindrücken verknüpfen oder erweitern.
Als Beispiel möchte ich euch von meinem Öl für die Periode erzählen, das ich seit 2 Monaten verwende. Es gibt so viele unterstützende Öle für diese Zeit, die entspannend, krampflösend, schmerzlindernd oder harmonisierend wirken und auch super easy für unterschiedliche Bedürfnisse zusammengestellt werden können. Ich habe angefangen, mir bereits 2 Tage vor meiner Periode bis zum Ende der Periode meinen unteren Bauch einzuölen. Natürlich habe ich Gerüche verwendet, die ich gerne mag, also hab ich mich auch immer schon darauf gefreut. Und es mit einem kleinen Ritual von 10 Minuten nur für mich verbunden, in denen ich mich einfach hingelegt und mich entspannt habe – meine kleine Auszeit sozusagen. Während des restlichen Zyklus hab ich das Öl nicht mehr verwendet. Am ersten Tag als ich es wieder verwendet habe, war der Geruch schon gespeichert und mein Gehirn hat sich gleich daran erinnert. Ich hatte sofort im Kopf: „Ah fein, jetzt ist erstmal Pause und kurz entspannen!“ und ich konnte beobachten, wie ich gleich ein bisschen ruhiger wurde.
Das gleiche Prinzip funktioniert auch super mit Massageölen im Vorspiel oder beim Sex – egal ob allein oder mit Partner*in. Dein Gehirn merkt sich den Geruch und verbindet diesen mit dem Gefühl, das du mit Sex oder Selbstliebe verbindest.
Und Achtung, hier wird’s tricky! Denn es wird nicht automatisch etwas Positives mit der Situation verknüpft, sondern das, was eben gerade da ist. Wenn du zum Beispiel bei der Selbstbefriedigung Stress oder Druck hast, dann hilft dir das Öl nicht dabei, diesen einfach so weg zu bekommen, sondern dein Gehirn verbindet vermutlich eher Stress und Druck mit dem Geruch, den du verwendest. Ist es für dich also eine lästige Extraaufgabe den Bauch einzuölen, wenn du deine Tage hast, wirst du den Geruch und das Öl eher nicht als beruhigend oder entspannend abspeichern.
Und so funktioniert es andersrum auch, wenn du ein bestimmtes Öl mit Lust, Erotik und Leidenschaft verknüpft hast. Dann kann es sein, dass du bereits in Stimmung kommst, wenn du dich nur nach dem Duschen damit einölst. Oder wenn du mit dem Öl für die Periode Entspannung und Abschalten verknüpft hast, dann entspannt dein Körper automatisch und auch deine Gebärmutter kann leichter entkrampfen. Oder du hast bestimmte Launen vor deinen Tagen und verbindest ein schönes Ritual mit Auszeit und Ruhe für dich, dann fällt es dir mit der Zeit immer leichter in deine Ruhe zu kommen. Oder, oder, oder...
Klar, wir können nicht entscheiden, wie viele Sinneseindrücke wir bewusst wahrnehmen können. Aber wir können uns aufmerksam beobachten. Und wir können aktiv mit den Reizen der Sinne arbeiten. Wir können uns kleine Rituale schenken, die uns guttun, und diese bewusst zum Beispiel mit Duft, Klang oder Musik kombinieren und verbinden. Wenn du da einen coolen Tipp oder ähnliche Erfahrungen hast, lass es uns gerne wissen.
Also, mein Fazit daraus: Ich bleibe da jetzt auf jeden Fall noch dran und werde es selber weiter ausprobieren, was wir Frauen mit den wundervollen Ölen alles machen können. Ich bin aber jetzt schon so begeistert, wie einfach es sein kann einen weiteren Sinneskanal zu aktivieren und zu bedienen. Denn am Ende geht es ja schließlich darum das Leben mit allen Sinnen wahrzunehmen und auszukosten. Und zauberhafte, herbe, rosige, warme, wache, schöne, belebende, entspannende - und welche es nicht noch alle gibt - Düfte im Repertoire zu haben. Ich finde es ist eine wundervolle Möglichkeit, um mich mit all meinen Sinnen ins Hier und Jetzt zu holen. Und natürlich auch die naturheilkundlichen und gesundheitsfördernden Eigenschaften der Öle, weiß ich sehr zu schätzen.
Ach ja, und wie war das jetzt noch gleich mit der Yoni, was hat die jetzt damit zu tun? Ich vermute, du wirst es dir schon denken können. Ja, auch jede Vagina hat einen ganz eigenen und individuellen Geruch. Und du kennst deinen eigenen wahrscheinlich am besten, wenn du es nicht bis heute verdrängt oder ignoriert hast.

Hast du dich schon mal bewusst gerochen?
Weißt du, wie du riechst?
Magst du deinen Geruch?
Was verbindest du mit dem Geruch?
Welche Glaubenssätze hast du dazu gespeichert?
Sind diese Gedanken wahr? Dienen sie dir?
Welches Gefühl entsteht, wenn du dich riechst?
Denn auch hier funktioniert es ähnlich wie bei den Ölen beschrieben, du speicherst Erinnerungen zu dem Geruch. Nur, dass du dir die Mischung nur bedingt selber zusammensetzen kannst. Solltest du deinen Geruch nicht so gerne mögen oder vielleicht einmal gesagt bekommen haben, dass der Intimbereich stinkt, kann es sein, dass du da bereits eine negative Erinnerung abgespeichert hast.
Und logisch, das ist dann für die Selbstbefriedigung, Selbstliebe oder beim Sex nicht unbedingt förderlich. Du hast jedoch jederzeit die Möglichkeit, das zu ändern, was du dazu abspeicherst. Und du weißt ja jetzt, wie dein Gehirn arbeitet. Lerne dich und deinen Geruch neu und neugierig kennen und lieben. Du kannst auch mal beobachten, wie er sich verändert, wenn du dich unterschiedlich ernährst oder dich mehr bewegst. Auch innerhalb des Zyklus kann sich dein Geruch immer wieder ändern. Wenn du Bedenken hast, dass etwas mit dem Geruch nicht passt, lass es bitte vorsichtshalber abchecken. Lerne dich mit all deinen Sinnen kennen und lieben. Ich wünsche dir viel Freude beim neu Kennenlernen deines Duftes und dabei ganz viele neue schöne Erinnerungen zu sammeln.

